Dienstag, 29. Mai 2007

Hohe Burgen, tiefe Minen und jede Menge Schwyzerdütsch


Ein guter Bekannter hatte mich und sechs meiner Freunde für vier Tage (über Christihimmelfahrt) auf Mariastein in der Schweiz (nahe Basel) eingeladen. Wir sollen eine Gruppe Raubritter spielen, die die Feste eingenommen haben und die in der Burg wohnenden Spieler anführen sollen. Zusammen galt es die Ländereien gegen ein nahes feindliches Lager bestehend aus Franzosen und französisch-Schweizer zu verteidigen, die örtlichen Orks zu befrieden und die drei Erzminen der Gegend auszubeuten.
Also habe ich meine Rüstung hervorgeholt, in abendlichen Stunden den Rost wegpoliert, kleinere Reparaturen vorgenommen und schließlich meine 75-Rösser-Kutsche so beladen, dass es für jeden Schweizer Zöllner möglichst unauffällig erscheinen muss. Zum Glück hat mich niemand kontrolliert... ;-) Dank dem Navi meines Bruders (eine geniale Erfindung), hab ich die Burg auch schnell und problemlos gefunden. Obwohl uns die Burg technisch gesehen gehörte, mussten wir Raubritter in Zelten auf dem Vorplatz schlafen (das verstehe, wer will). Die Zelte waren leider so schön wie undicht und der Tagelange Regen, hatte den Platz in ein Matschfeld verwandelt. Das konnte unsere Stimmung aber nicht trüben (und ab dem zweiten Tag, kam ja auch die Sonne raus).
Leider haben es Bergwerksminen so an sich, dass sie an Bergen liegen und ausgerechnet diejenige, die am höchsten liegt, bringt natürlich auch den höchsten Ertrag (Danke Murphy!)... also hieß es die Tage über: In Rüstung Berg rauf, in Rüstung Berg runter ... kurz verschnaufen, wieder rauf. Zwischendrin immer wieder Scharmützel mit Orks oder Franzosen. Wieder runter... usw.
Immerhin wurden wir abends im schönen Rittersaal am offenen Kamin für die Strapazen entlohnt. Als Burgherren hatten wir das Privileg auf den besten Tisch, als erstes bedient zu werden und dass alle Spielleute und Tänzerinnen bei uns zuerst vorstllig wurden (und eine Elfe sogar auf unserem Tisch tanzte - siehe Foto).
Die Entscheidungsschlacht am Samstag haben dann aber die Fanzosen verdient gewonnen. Was der Stimmung am abendlichen gemeinsamen Fest jedoch nicht trübte. Wir Raubritter haben schließlich sogar all unser Silber zusammengelegt und sämtliche Spielleute inkusive Tänzer und Feuerspucker dazu verpflichtet nicht in der Burg, sondern bei unseren Zelten zu spielen. Das uns drei Kanister Met sorgten dann dafür, dass alle Spieler schließlich bei uns und nicht in der Burg feierten, tanzten, tranken usw.
Mein persönliches Fazit: Cons in der Schweiz sind anstrengend (Gelände) aber mit viel Liebe zum Detail (Ambiente). Und mit Ausländern zusammenzuspielen hat auch viel Spaß gemacht. (Mein Schulfranzösisch schaffte es sogar einen Französisch-Schweizer davon zu überzeugen, dass ich zu ihnen gehörte und mir so das Leben zu retten... ;-))
Die schönsten Impressionen von der Burg, unserem Lager, den Spielern und natürlich von meinereiner, hab ich euch angefügt.
Mehr findet ihr unter:
http://www.bernersoeldner.ch/medien.html --> BechconII










Donnerstag, 24. Mai 2007

Morgen ist es endlich wieder soweit...

Denn morgen ist TOWEL DAY!!!

Für alle die nicht wissen, was das sein soll, verweise ich auf Wikipedia: http://de.wikipedia.org/wiki/Towel_Day
Oder auf die englische Towel Day Homepage:
http://www.towelday.kojv.net/

Ich werde berichten, wie mein Towel Day so verlaufen ist und vielleicht auch das eine oder andere Bild hier einstellen. Falls ihr auch diesen schönsten aller Feiertage (nach Weihnachten, Ostern, Pfingsten, Christi Himmelfahrt, Fronleichnam, Allerheiligen, Maria Himmelfahrt und natürlich St. Patricks Day) begeht, schreibt doch als Kommentar, wie's war und macht ein Bild von euch mit eurem Handtuch...

Also denkt immer daran: Ihr müsst immer wissen, wo euer Handtuch ist!

Solltet ihr euer Handtuch doch vergessen haben, don't Panic. Dem Anhalter zufolge ist die Chance, morgen in einem Moment, in dem man sein Handtuch NICHT dabei hat, von Vogonischer Poesie bedroht zu werden, oder dem gefrässigen Plapperkäfer von Traal zu begegnen, ist 1:16094603269 - was interessanterweise genau meiner alten Handynummer entspricht.
Solltet ihr dennoch dichtenden Vogonen begegnen oder in eine andere missliche Lage kommen, ohne ein Handtuch dabei zu haben .... PANIC! ;) Ich hab euch gewarnt...

Viel Spaß morgen.
Die Antwort ist ... ihr wisst schon. ;)

Mittwoch, 23. Mai 2007

Und es lohnt sich doch...

...nachts den Fernseher laufen zu lassen, wenn man arbeitet. Dann sieht man mal Werbespots, die unter Tags nie und nimmer ausgestrahlt werden würden. Nein, ich meine jetzt nicht sowas wie: "RUF ... MICH ... AN!" sondern ganz normale, familienfreundliche Werbung... möchte man meinen.

Den Werbespot den ich meine, ist von einer bekannten Tiefkühlgerichtsfirma: Frosta.
Die Spots sind eigentlich alle nach dem gleichen Muster gestrickt: Geteilter Bildschirm. Rechts ruft irgendjemand (eine Hausfrau, ein neugieriges Kind oder ähnliches) den lieben Herrn Peter (von Frosta - nicht adelig!) an und erkundigt sich, warum die Frostagerichte so sind, wie sie sind. (warum da Folie drauf ist usw.) Und das ganze Gespräch läuft darauf hinaus, dass das besondere Reinheitsgebot von Frosta betont wird, wegen dem das Zeug so gut schmeckt. Bewiesen wird dies, indem Magic Peter plötzlich von seiner Küche in die Küche/das Zimmer der Anruferin wechselt, um sie probieren zu lassen.
Ok, soweit kennt jawohl jeder die Werbung...

Jetzt die Handlung des Spots, den die meisten von euch nie zu Gesicht bekommen sollen:
Geteilter Bildschirm: Links steht Peter, Rechts steht blonde Hausfrau. Sie ruft ihn an und stellt die berühmten Fragen u.a. wieso ist auf dem Fischgericht die tolle Folie drauf. Peter antwortet ein wenig genervt: "Mensch, das hab ich dir doch schon hundertmal erklärt..." (das war der Moment, an dem ich aufmerksam wurde). Sie kuckt lasziv zu ihm hinüber, steckt dabei die Antenne ihres Telefons in den Mund und meint in einem Schlafzimmertonfall: "Willst du denn nicht rüberkommen?" Er kommt auch rüber, mitsamt dem in Folie eingepackten Fischgericht, während sie hektisch ihre Bluse auszieht und ihr weißes Unterhemd entblößt. Peter schaut sie an und meint nur: "Der Fisch ist so frisch, wie ich geil auf dich bin." Sie reißt ihm die Kochweste auf und reißt ihn zu Boden. Anschließend holt sie einige Eier aus dem Kühlschrank und zerdrückt sie mit den Worten: Die sind auch frisch! an seinem Kopf... Dann wird ausgeblendet, das Frostasymbol erscheint und der bekannte Werbeslogan: ... ist für alle daaaa!" ertönt. Dann startet ein anderer Werbespot (von IKEA) und läßt mich verwirrt und mit offenem Mund zurück.
Und ich kann sogar beweisen, dass ich nicht geträumt habe: Hier ein Beweisfoto von Mr. Frosta-Peter mit Eiresten in Gesicht und Haaren. Gefunden im Frosta-Blog: http://www.blog-frosta.de/media/PetermitEi.JPG

Montag, 21. Mai 2007

Neues von der Contra-Front...

Als ich heute in die Uni kam, fiel mein Blick auf ein Plakat. Darauf wurde mir und jedem der nicht an dem auffällig gelayouteten Zettel vorbeikam, voller Stolz mitgeteilt, dass die studentische Vollversammlung es nach zwei Jahren endlich mal wieder geschafft hat, Beschlussfähig zu sein und sogleich für Mittwoch den 13. Juni einen Streik (Leute, um zu streiken muss man erstmal arbeiten!!) und eine Demo in der Innenstadt (mal ganz was neues) beschlossen. Das wirklich Interessante war, wie viele Studenten für diesem Entschluss nötig waren: Stolze 800 und ein paar zerquetschte... von immerhin 14.500 Studenten (laut Wikipedia.de). Also haben 6% der Studierenden beschlossen, dass gestreikt wird, während sich 94% sich gar nicht erst dafür interessiert haben... bei jeder Gewerkschaftsurabstimmung braucht man eine höhere Quote.
Während ich mich noch über den Stolz auf 6% wunderte, fiel mein Blick auf einen kleinen Flyer, der im Hörsaal auf jedem Tisch lag. Ich möchte den Inhalt mal wortwörtlich wiedergeben:
"BOYKOTT 2007 - Studiengebühren stoppen" (Asta Augsburg):
Du überweist vor dem 13. Juli Deine Studiengebühren auf das Treuhandkonto anstatt an die Uni (Geldzurückgarantie).
Beteiligen sich mehr als 2000 Studierende, haben wir mit 1.000.000 Euro ein starkes Argument und können in Verhandlungen treten.
Wird dieses Ziel nicht erreicht, werden für Dich die Studiengebühren automatisch fristgerecht an die Uni überwiesen.
Kein Risiko, sondern die Chance! informier dich hier: www.boykott-augsburg.de
Da stellen sich mir doch gleichmal ein paar Fragen:
1. Wieso sollte die Unileitung in Verhandlungen treten? Schließlich wird das Geld fristgerecht überwiesen, egal ob sie was machen oder nicht. Von dem Treuhandsystem haben die Herren bestimmt schon gehört, schließlich hängen die Flyer überall rum.
2. Wieso sollte ich also mein Geld an ein (dubioses) Treuhandkonto (mit Geldzurückgarantie) überweisen, wenn es so oder so an die Uni weitergereicht wird. Im schlimmsten Fall geht am letzten Termin was schief, z.B. ein Computerproblem (hab ich schon erlebt) oder man kann die einzelnen Beträge nicht mehr zuordnen etc., was dann zur Folge hätte, dass ich zwar gezahlt aber dennoch exmatrikuliert werde.
3. Wieso sollten wir der Asta 1.000.000 Euro anvertrauen? Versteht mich nicht falsch, aber da ich selbst eine Zeit lang zu dem Verein gehört habe, weiß ich wie chaotisch es da zugeht. Und in einer Neon-Ausgabe hab ich sogar einen Artikel über den Budgetmissbrauch von Astas anderer Bundesländer gelesen (Autoverleih aufgezogen etc.).
Versteht mich nicht falsch. Auch ich finde die 500 Euro Studiengebühren (also insgesamt 623 + kürzlicher Erhöhung) für viel zu überzogen. Auch finde ich die gängigen Finanzierungssysteme nicht oder nur sehr eingeschränkt brauchbar. Allerdings gilt für mich und sollte für alle Studenten jetzt die Parole gelten: Nicht trödeln, sondern macht euer Studium so schnell wie möglich fertig... Anstatt zu sinnlosen Streiks oder Boykotten aufzurufen, sollten die zuständigen Studierendengremien lieber ihre Möglichkeiten der Mitbestimmung und Zusammenarbeit bei der Verteilung des Geldes ausschöpfen und die Studenten lieber darüber informieren, anstatt sie mit solchen Aktionen noch weiter abzuschrecken.
Ich werde zähneknirschend meine Gebühren fristgerecht überweisen, in der Hoffnung, dass es nicht in den schwarzen Löchern der Bürokratie versickert. Und wenn die Physiker davon ein neues High-Tech-Gerät kaufen, dann hoffentlich, um endlich Krebs wirksam zu heilen oder so...

Sonntag, 20. Mai 2007

Rettet die kleine Pinnwand!

Vielleicht ist es euch aufgefallen wie mir, dass es in letzter Zeit keine Bewegungen mehr auf der kleinen Pinnwand gegeben hat. Das mag vielleicht daran liegen, dass wir nun (fast) alle Blogs haben und wir so nachlesen können, was der eine oder andere von uns zur Zeit macht (wenn auch einige scheinbar nur Halbjahresberichte abliefern... ;)).
Was die Pinnwand betrifft handelt es sich bei der momentanen Beitrags-Flaute jedoch mehr um ein Technisches Problem. Abgeschickte Einträge werden nicht mehr aufgenommen. Ich hab z.B. schon 5 mal versucht einen Beitrag für Ulla zu schreiben, darüber, dass der VFB dem Club den DFB-Pokal überlassen können, nachdem sie nun die Meisterschale bekommen haben (Olé Olé Olé). Aber leider hat das bisher noch nicht funktioniert.
Deswegen nun von hier der Aufruf an den Pinnwand-Administrator, der sich zur Zeit auf Malta herumdrückt und hoffentlich regelmäßig diesen Blog hier auf neue Einträge überprüft:
"REPARIER MAL DIE PINNWAND! WIR MÖCHTEN UNS AUCH DA VEREWIGEN!!!"

Ansonsten wünsch ich euch noch einen schönen Sonntag und einen guten Start in die neue Woche.
Do't Panic, das nächste Wochenende kommt bestimmt (und es wird lang!)

Freitag, 11. Mai 2007

Wieder mal die Telekom...

Seit gestern ist es also amtlich, die Telekom-Mitarbeiter treten geschlossen in Streik, d.h. sie tauschen ihre häßlich pinken Arbeitsklamotten gegen diese schicken, der Figur schmeichelnden Weiß-Roten-Ver.di-Streik-Überzieher aus 100% recyceltem Einkaufstütenplastik und machen das, was sie am besten können ... nichts.
Gut, ich will jetzt nicht gar so streng sein, denn das Motiv des Streiks kann ich gut nachvollziehen. Mehr Arbeit, bei weniger Lohn und dann auch noch ausgegliedert woandershin geht halt mal gar nicht. Eines der drei wäre ja noch zu verkraften aber alles gleichzeitig...?
Nur...
Heute früh hörte ich im Morgenmagazin der ARD den Hinweis: "Die Privatkunden müssen sich auf längere Warteschlangen in den Call-Centern einstellen oder darauf, dass sie gar niemanden dort erreichen. Auf Techniker im Außendienst wird man dann auch länger warten müssen..."
Da ich Katrins Odysee mit der Telekom hautnah mitbekommen habe, stellte sich mir nun unvermittelt die Frage: "Und wo ist da jetzt der Unterschied zu früher? Streikt die Telekom denn 350 Tage im Jahr heimlich und den Rest des Jahres offiziell?"
Darum mein Hinweis an die mahnwachenden, Trillerpfeifen blasenden Telekom-Mitarbeiter und strippenziehenden Ver.di-Funktionäre: "Denkt euch was neues aus. Das bringt nichts! Wir Kunden sind das doch alles schon so gewohnt von der deutschen Telekom. Euer Streik wird von uns gar nicht wahrgenommen - höchstens über die Nachrichten..."
Und an alle Telekom-Privatkunden: "Don't Panic! Ver.di bläst zwar zum Streik. Aber für uns bleibt alles beim alten... Vielleicht wäre es mal an der Zeit über einen Anbieter-Wechsel nachzudenken. Ich habe gehört: Turkmenistan-Com soll gute Preise haben. Da gibt es die DSL (=Das Soll Laufen?-)Flatrate schon für zwei Hühner im Jahr und das Anschlussgerät: Zwei modische Weißblechdosen und ein extralanges Stück Schnur gibt's gratis dazu...

Mittwoch, 9. Mai 2007

50 Dinge, die ich als böser Herrscher beachten muss, um die Weltherrschaft an mich zu reißen... Oder: Habt ihr denn aus all den Filmen nichts gelernt?

(1) Meine Ventilationsschächte werden so konstruiert, dass sie zu eng sind, um durchzukriechen.
(2) Mein adliger Halbbruder, dessen Thron ich an mich gerissen habe, wird getötet, nicht in meiner tiefsten Kerkerzelle vergessen.
(3) Ich werde mir keine kreativen Hinrichtungsarten für meine Feinde ausdenken. Das geht immer schief. Erschießen reicht.
(4) Das Artefakt, das mir meine Macht gibt, wird nicht auf dem Berg der Verzweiflung sein, hinter dem Fluss des Feuers und bewacht von den Drachen der Ewigkeit, sondern in meinem Safe. Selbiges gilt für das Objekt, das meine einzige Schwäche ist.
(5) Wenn ich meinen Gegenspieler gefangen habe und er mich fragt: "Bevor du mich umbringst, sagst du mir bitte, wofür das alles?", werde ich "Nein!" sagen und ihn erschiessen. Nein, besser ich erschiesse ihn erst und sage dann "Nein!".
(6) Wenn ich die schöne Prinzessin entführt habe, wird sie sofort in einer stillen Zeremonie geheiratet, nicht erst in drei Wochen während der Hauptphase meines Plans und mit viel Trara.
(7) Ich werde keinen Selbstzerstörungsmechanismus einbauen, solange er nicht unbedingt nötig ist. Wenn er nötig ist, wird es kein großer roter Knopf sein mit der Aufschrift: "Gefahr! Nicht drücken!". Dieser Knopf wird stattdessen eine Selbstschussanlage auslösen (Ich hatte gewarnt). Ausserdem wird der Ein/Aus-Schalter nicht als solcher beschriftet sein.
(8) Einer meiner Berater wird ein durchschnittlicher Fünfjähriger sein. Jeder Fehler, den er in meinen Plänen entdeckt, wird vor der Ausführung korrigiert.
(9) Dem Helden werden kein Letzter Kuss, keine Letzte Zigarette oder irgendein anderer Letzter Wunsch gestattet.
(10) Ich werde keinen digitalen Countdown verwenden. Wenn er doch unvermeidbar ist, wird er so eingestellt, daß er bei 1:17 auslöst.
(11) Ich werde keinen Sohn haben. Obwohl sein lächerlich schlecht geplanter Versuch, die Macht an sich zu reißen, fehlschlagen wird, wird er mich zu einem kritischen Zeitpunkt ablenken. Ebenso werde ich keine Tochter haben. Sie wäre so schön wie böse, aber ein Blick in das rauhe Gesicht des Helden und sie würde ihren eigenen Vater verraten.
(12) Trotz des erwiesenermassen stresslösenden Effekts werde ich nicht in teufliches Gelächter ausbrechen. Dabei verpasst man zu schnell wichtige Entwicklungen, an die man sich ansonsten einfach anpassen könnte.
(13) Egal, wie attraktiv manche Mitglieder der Rebellion sind, es gibt bestimmt auch andere Attraktive, die mich nicht umbringen wollen. Deshalb werde ich mir zweimal überlegen, bevor ich eine Gefangene in mein Schlafzimmer bringen lasse.
(14) Ich werde eine gesunde Menge an Skepsis behalten, wenn ich die schöne Rebellin gefangen habe und sie plötzlich behauptet, von meiner Macht und Attraktivität angezogen zu sein, und ihre Kameraden verraten würde, wenn ich sie in meine Pläne einweihe.
(15) Mein Haus-Monster wird in einem Käfig gehalten, aus dem es nicht entkommen und in den ich nicht unabsichtlich stolpern kann.
(16) Ich werde jedes Tier, das ich durch Magie oder Technologie kontrolliere, mit Freundlichkeit und Respekt behandeln. Sollte die Kontrolle irgendwann einmal gebrochen werden, wird es nicht sofort aus Rache auf mich losgehen.
(17) Ich werde mich in hellen, fröhlichen Farben kleiden und so meine Feinde verwirren.
(18) Alle verschrobenen Zauberer, ungeschickten Knappen, untalentierten Barden und feigen Dieben im Land werden präventiv hingerichtet. Meine Feinde werden sicherlich aufgeben, wenn sie keinen Komiker in der Gruppe haben.

(19) Ich werde Mitglieder der selben Gruppe nicht im selben Zellenblock, geschweige denn in der selben Zelle, gefangen halten. Wenn es wichtige Gefangene sind, behalte ich den einzigen Schlüssel, statt jeder dahergelaufenen Wache einen zu geben.
(20) Wenn mein Rechte-Hand-Mann sagt, daß meine Legionen des Schreckens die Schlacht verlieren, werde ich ihm glauben. Immerhin ist er mein Rechte-Hand-Mann.
(21) Meine Automatiktüren werden so konstruiert, daß sie schliessen,
wenn die äusseren Kontrollen zerstört werden und öffnen, wenn die inneren Kontrollen zerstört werden, nicht umgekehrt.

(22) Wenn ein Feind, den ich gerade getötet habe, jüngere Verwandschaft irgendwo hat, werde ich sie finden und ebenfalls töten lassen. So stören sie mich auf meine alten Tage nicht mehr mit ihren Rachegelüsten.
(23) Sobald meine Macht gesichert ist, werde ich sofort all diese nervigen Zeitreise-Geräte zerstören.
(24) Wenn ich den Helden fange, werde ich sichergehen, daß ich auch seinen Hund, Affen, Frettchen oder anderes krankhaft niedliches Getier fange, das ihm immer folgt und fähig ist, Knoten zu öffnen und Schlüssel zu stehlen.
(25) Ich werde nur Kopfgeldjäger einstellen, die für Geld arbeiten. Die, die aus Spaß arbeiten, tendieren zu Dummheiten, wie zum Beispiel dem anderen eine faire Chance zu geben.
(26) Wenn ich erfahre, daß ein junger Bauerntölpel losgezogen ist, um mich zu zerstören, werde ich ihn töten, solange er noch ein junger Bauerntölpel ist, statt abzuwarten, bis er erwachsen ist.
(27) Ich werde ein Team aus hochqualifizierten Architekten und Vermessern zusammenstellen, die mein Schloss auf geheime Passagen und verlassene Tunnel hin untersuchen und mich informieren.
(28) Mißgebildete Mutanten und glubschäugige Psychopathen werden auch ihren Platz in meinen Legionen des Schreckens haben. Bei wichtigen verdeckten Missionen werde ich jedoch prüfen, ob es nicht eine Einheit gibt, die qualifizierter und unauffälliger ist.
(29) Meine Legionen des Schreckens werden im Zielschießen trainiert. Jeder, der das Ziel auf 10 Meter verfehlt, wird das nächste Ziel.
(30) Bevor ich ein altes Artefakt oder eine gekaperte Machine aktiviere, werde ich gründlich das Benutzerhandbuch lesen.
(31) Wenn eine Flucht nötig ist, werde ich nie stehenbleiben, um in dramatischer Pose einen Einzeiler loszulassen.
(32) Ich werde nie eine Künstliche Intelligenz bauen, die schlauer ist als ich.
(33) Ich werde meine Festungsgänge ohne Alkoven oder hervorstehende Säulen bauen, die Eindringlinge als Deckung verwenden können.
(34) Ich werde mich durch einen fähigen Psychiater von allen hinderlichen Phobien und Gewohnheiten heilen lassen.
(35) Wenn mein Computersystem öffentliche Terminals haben muss, wird auf den dort verfügbaren Karten meiner Festung ein Raum als Hauptkontrollraum bezeichnet sein. Dieser Raum ist die Müllverbrennungsanlage. Der wirkliche Hauptkontrollraum wird als Kanalisations-Rückhaltebecken gekennzeichnet.

(36) Egal, wieviele Kurzschlüsse mein System hat, meine Wachen werden jede Kamerafehlfunktion als echten Notfall ansehen.
(37) Wenn meine Wachen sich aufteilen, um nach Eindringlingen zu suchen, werden sie immer mindestens zu zweit sein. Wenn einer unterwegs auf mysteriöse Weise verschwindet, wird der andere sofort Alarm geben und Verstärkung anfordern, statt neugierig um die Ecke zu schauen.
(38) Wenn der Held auf mein Dach rennt, werde ich ihm nicht folgen, mit ihm ringen und versuchen, ihn über die Kante zu stoßen. Ich werde ihn auch nicht am Rand einer Klippe stellen (auf einer Hängebrücke über einem Lavafluss fällt komplett weg).
(39) Ich werde meinen Legionen des Schreckens nicht befehlen, jemanden unbedingt lebend zu fangen. Der Befehl lautet: "Bringt ihn mir lebend, wenn es vernünftig vertretbar ist."
(40) Wenn meine schwächste Einheit den Helden nicht besiegen kann, werde ich sofort die Stärkste ausschicken anstatt meine Zeit mit immer Stärkeren zu verschwenden, während er vorrückt.
(41) Wenn ich mit dem Helden auf einer sich bewegenden Plattform kämpfe und er plötzlich hinter mich schaut und sich danach flach hinwirft, werde ich mich auch hinwerfen, statt neugierig über die Schulter zu schauen.
(42) Ich werde auf keinen Feind schiessen, der vor dem Hauptstützpfeiler einer schweren, gefährlichen, wackeligen Konstruktion steht.
(43) Ich werde keine Gefangenen des einen Geschlechts durch Wachen des anderen Geschlechts bewachen lassen.
(44) Meine Becken mit gefährlichen Chemikalien werden bei Nichtgebrauch abgedeckt. Es werden keine Laufstege darüber gebaut.
(45) Wenn ich die Superwaffe des Helden habe werde ich nicht sofort meine Legionen entlassen und die Wachen halbieren, weil ich glaube, daß die Waffe unbesiegbar macht. Immerhin hatte sie der Held und ich konnte sie ihm wegnehmen.
(46) Ich werde den Boten, der ausgelaugt und aufgeregt hereinstolpert, nicht ignorieren, bis meine momentane Beschäftigung beendet ist. Es könnte wirklich wichtig sein.
(47) Wenn ich jemals mit dem Helden telefoniere, werde ich ihn nicht provozieren. Stattdessen werde ich ihm erklären, daß seine überaus stichhaltigen Argumente mich dazu gebracht haben, noch einmal über den Sinn meiner bösen Taten nachzudenken, und wenn er mich für ein paar Monate in Ruhe ließe, würde ich wohl wieder auf den Pfad des Guten zurückfinden (Helden sind in dieser Beziehung sehr leichtgläubig).
(48) Wenn ich eine Doppel-Exekution für den Helden und einen Untergebenen ansetze, der mich betrogen hat, werde ich dafür sorgen, daß der Held zuerst dran ist.
(49) Mein Kerker wird sein eigenes medizinisches Personal mit Leibwächtern haben. Wenn ein Häftling krank wird, können die Wachen ein Notfallteam anfordern, statt die Zelle zu öffnen um nachzusehen.
(50) Um meine Gegner in einer permanenten hirnlosen Trance zu halten, gewähre ich ihnen unbegrenzten Internetzugang (am besten mit einem kostenlosen WorldofWarcraft- oder SecondLife-Account).