Sonntag, 29. Juli 2007

Nix IKEA ... selbstgemacht ... Teil 2

Wie bereits beschrieben, hatte ich beim Bau meines Klapp-Regals die falsche Lasur erwischt.
Letztes Wochenende hatte ich mal wieder Zeit und hab mir die richtige Farbe besorgt - dunkles Nussbraun.
Zusätzlich hab ich noch einen dritten Einlegebogen eingezogen, um noch ein bißchen mehr Stauraum zu bekommen. Anscheinend hatte ich aber kein glückliches Händchen beim Lasurkauf. Während des Streichens veränderte sie dreimal die Farbe: Von grellorange bis hin zu dunkelgrau. Das Ergebnis von drei hintereinanderaugetragenen Anstrichen könnt ihr auf den Fotos sehen. Es ist zwar nicht gleichmäßig geworden, aber dafür hat das Regal ... Charakter und sieht so richtig mittelalterlich ... alt aus. ;)

Trauzeuge? Ich auch...

Ja, auch ich hatte in diesem Sommer die Pflicht, die Ehre ... nein, das Privileg Trauzeuge bei der Hochzeit meines besten Freundes zu sein.
Es war zwar nicht die erste Hochzeit auf der ich war, aber die erste für die ich direkt Verantwortung zu tragen hatte. Als mein lieber Freund mich fragte, ob ich sein Trauzeuge sein wollte, wusste ich noch nicht, mit welch einer Arbeit das verbunden ist. Die Zeiten in der man "nur unterschreiben musste und das war's..."(Zitat meiner Mutter) sind lange vorbei. Stattdessen ist der Trauzeuge zuständig für den Junggesellenabschied, Koordinator des Programms, Ansprechpartner für diverse Geschenkideen und Programmvorschläge und Chefredakteur der Hochzeitszeitung, sowie am Hochzeitstag: Fahrer der Braut, Begleiter des Paares zum Fototermin (als lebender Kleiderständer, Schleppenträger und nebenbei Fotomodell) und und und... Im Prinzip hab ich das gemacht, was Jennifer Lopez im Film Wedding Planer machen musste ... nur hatte ich kein Headset dabei auf.
Zumindest der erste Punkt - zugegeben derjenige, der mir im Vorfeld am meisten Kopfzerbrechen bereitet hatte, da mein Freund weder Alkohol trinkt noch sonst der große Partygänger ist, fiel aus, da Martin (damit ich nicht ständig mein Kumpel sagen muss) sich gerade auf sein Staatsexamen vorbereitet und wir keinen freien Termin mehr für einen möglichen Abschied oder Polterabend mehr finden konnten - Martin, falls du das hier liest... das holen wir in anderer Form nach, versprochen! Ich hab da schon ne Idee... ;)
In der Woche vor der Hochzeit war dann zum Glück alles vorbereitet: Die Hochzeitszeitung war nach mehreren durcharbeiteten Nächten endlich fertig und in Druck, das Programm existierte zumindest als grober Ablaufplan in meinem Kopf, mit Michi hatte ich nochmal die nötigen Tanzschritte aufgefrischt und einen passenden Anzug hatte ich mir ja schon besorgt... also konnte ich mich mal der Frage zuwenden, was schenke ich den beiden eigentlich?? Wenn ich schon für alle zuständig bin, wollte ich auch alle Gäste in mein Geschenk mit einbeziehen (und ein Fotoalbum war mir zu abgedroschen). Also hab ich eine Leinwand und Farben besorgt, auf der Leinwand mehrere Herzen vorgezeichnet und die Gäste diese im Laufe des Abends individuell ausmalen und gestalten lassen. (das hatte den Vorteil, dass ich mich darum nicht auch noch kümmern musste. Nachdem ich es den ersten erklärt hatte, wurde das zum Selbstläufer... ;)
Am Samstag machte ich mich bereits um 8 Uhr auf den Weg nach Neu-Ulm. Netterweise hatte mir mein Dad sein Auto (in meinem Polo wäre es mit dem Brautkleid zu eng gewesen) und mein
Bruder sein Navi (damit ich nicht an der falschen Kirche lande) geliehen. Zusammen mit Martin musste ich dann die Musikanlage abholen und aufbauen, dafür sorgen dass er rechtzeitig in seinem Anzug bereit steht, den Fototermin mitmachen, zwischendurch kurz Mittagessen, dann ab in die Kirche, danach hupend zur Ort der Feier und da begann der Hauptteil meiner Arbeit... ;)
Es war alles in allem eine wirklich schöne Feier. Alle Buffetarten wurden gleichzeitig aufgebaut und wer wollte, konnte mit dem Dessert begonnen und sich über den Salat und das Hauptgericht zur Suppe durchschlagen. Das Programm (Sketche und ein Hula-Tanz-der männlichen Verwandtschaft der Braut) kam bei den Gästen gut an. Zwischendurch wurde immer wieder getanzt, wobei ich meist den Bräutigam vertreten musste. Der hatte sich nur zum Brautwalzer bereit erklärt. ;)
Um 22 Uhr wurde dann die Torte geliefert und angeschnitten: zweistöckig, unten Erdbeer-Joghurt-Creme (oder Schaum) und oben Käse-Sahne und das alles in einem dicken Marzipanmantel... Um 1.15 Uhr war dann auch schon wieder alles vorbei. Das Brautpaar tanzte noch ein letztes mal im Schein von Wunder- und echten Kerzen und zog sich dann ins Hotel zurück (da die Braut auf eine Hochzeitsnacht bestand... ;)).

Alles in allem eine wirklich schöne Feier, aber ich schließ mich Michis Fazit an: Das nächste Mal dann lieber wieder als Gast.

Samstag, 7. Juli 2007

In Metzingen und auf der Welt isch's schee...

Heute stand mal ein ganzer Tag gemeinsam mit meinem Bruder auf dem Plan. Soweit ich mich zurück erinnern kann, gab es das eigentlich noch nie... was sehr schade ist, denn es war ein großartiger Tag.

Da mein bester Freund am 21. Juli heiratet und ich Trauzeuge bin, musste ein neuer Anzug her, denn der alte ist mir mittlerweile zwei Nummern zu groß geworden. Also bat ich meinen Bruder um Rat und Hilfe, denn durch seine Zeit als Bänker weiß er, was einen gutsitzenden Anzug ausmacht (im Gegensatz zu mir).
Wir machten uns auf den Weg ins schöne Metzingen (nordöstlich von Reutlingen - und für alle denen das auch nichts sagt: eine gaaanzes Stück südlich von Stuttgart ;)), wo fast alle bekannten Marken (Hugo Boss, Puma, Esprit, Marco Polo, Ralph Lauren, Nike etc.) Outlet Stores haben (also quasi das "Ingolstadt Village" Schwabens...). Dafür, dass er mich begleitet, hab ich meinen Bruder dann auch fahren lassen (er liebt mein Auto ;)).
Ich dachte bislang immer, das richtige Brautkleid zu finden wäre schwer, aber auch ein Anzug zu finden, hat es ganz schön in sich ... aber wenn man ihn erstmal gefunden hat, geht der Rest (Hemd, Krawatte, Gürtel etc.) zum Glück ziemlich schnell...
Wie's der Zufall wollte, war heute "Nacht des langen Einkaufs", d.h. alle Läden bis 24 Uhr geöffnet und auf den Plätzen zwischen den Läden mehrere Bars und Musik aufgebaut. Und wir haben den Tag bei Karibikklängen und einer Bionade ausklingen lassen. Beim einkaufen haben wir dann sogar noch eine B- (oder C-?)Prominenz getroffen - Giovanni, ein Ex-Mitglied der ehemaligen Band Bro'Sis (wer sich noch an erinnert: das zweite Popstars-Produkt) und Ehemann von Jana Ina.
Fast noch interessanter als die teuren Klamotten sind die vielen Touristen (vorwiegend Asiaten - jetzt weiß ich endlich, was die nach der Besichtigung von Neuschwanstein machen) und Schnäppchenjäger auf der Suche nach dem Heiligen Gral. Man kann also auch nach Metzingen fahren, nicht um etwas zu kaufen, sondern einfach nur um die Leute zu beobachten...

Fazit: Metzingen ist schön aber macht arm. Kleider machen doch Leute. Und nichts ist schöner als der verblüffte Ausdruck in den Augen des großen Bruders, wenn sich herausstellt, dass einem nun auch Anzüge Größe 50 perfekt passen... ;)

Montag, 2. Juli 2007

Nix IKEA ... selbstgemacht.

Vergangenes Wochenende habe ich mich seit langer Zeit mal wieder handwerklich betätigt.
Auslöser für diesen ungewohnten Tatendrang war das alte Problem, dass ich auf Cons mein Feldbett immer als Ablage für mein Essgeschirr, Rüstungsteile usw. zweckentfremdet habe, was dementsprechend umständlich war, wenn ich dann wirklich mal darauf schlafen wollte.
Ich brauchte also etwas, das genug Stauraum besaß und sich dabei aber auch leicht in meinem Polo transportieren ließ. Nach ein paar Tagen Recherche fand ich schließlich den Bauplan eines "zusammenfaltbaren Marktfahrerregals".
Die Bauteile (Bretter, Leisten, Scharniere, Schrauben) hab ich mir im Baumarkt meines Vertrauens (die mit dem knuffigen Biber) besorgt und dabei gleich noch eine Stichsäge ausgeliehen. Am Samstag morgen hab ich mich dann in der heimatlichen Werkstatt eingeschlossen, mit Kaffee (man sollte die Tasse immer abdecken, wenn Holzspäne fliegen... ;-)) und guter Musik.
Zuerst galt es den Bauplan nochmal genau zu studieren und Schablonen für die gotischen Verzierungen (schließlich soll das Regal ja mittelalterlich aussehen) anzufertigen. Dann begann der Knochenteil der Arbeit... das Zusägen der Bretter und das Aussägen der gotischen Rundbögen und des Dreipaßes (die drei ineinanderverschränkten Kreise) und das anschließende Feinraspeln bzw. -feilen. Die Auflageleisten der Bretter anzubringen und die beiden Mittelteile mit den Seiten zu verschrauben, war dahingegen ein Kinderspiel. Zapfen in den Leisten geben der ganzen Konstruktion die nötige Stabilität... Wenn man Einlegebretter und Deckel abnimmt, lässt sich die ganze Konstruktion ineinanderklappen und mißt dann nur noch 120 x 25 cm und passt damit genau in mein Auto... Das ganze Projekt hat einen Tag in Anspruch genommen (+ Einkaufen). Das Einzige, was ich nun noch zum Abschluss machen muss, ist das Regal mit einer imprägnierenden Holzschutzlasur zu bepinseln (da hatte ich leider die Falsche erwischt), schließlich hat mir das Con in der Schweiz gezeigt, dass Zelte auch nicht mehr so regendicht sind, wie früher... ;)
Zur Verbildlichung meines ganzen obigen technischen Geredes hier noch zwei Fotos (einmal aufgebaut, einmal zusammengeklappt):